Medikamente und mehr für Griechenland

„Die Situation in Griechenland ist aus dem Fokus der Öffentlichkeit geraten. Das macht die Lage der Menschen dort aber besonders prekär. Die nächste Rentenkürzung steht an. Die Not ist weiter immens“, sagt Dr. Georg Ludwig. Der Orthopäde ist Vorsitzender des Vereins „Medizinische Hilfe für Griechenland Lübeck“, der jetzt wieder eine Sammlung startet. Die nächste Lieferung mit Kurs auf Kreta geht Anfang September auf Reisen. Dass die Hilfe für Griechenland kein Selbstläufer ist, das merkt der Verein mit Mitgliedern aus Lübeck, Stockelsdorf und Bad Schwartau ganz genau. Ohne direkte Ansprache, Nachfrage oder Bittebekommtder Verein bis auf einige wenige feste Partner kaum noch Spenden. „Die Menschen dort benötigen aber Hilfe, insbesondere im medizinischen Bereich“, berichtet der Mediziner der Bad Schwartauer Ostsee-Klinik, der nun auf weitere Spenden hofft. Benötigt werden insbesondere Medikamente zur Bekämpfungvonchronischen Krankheiten wie Diabetes, Bluthochdruck, Durchblutungsstörungen, Antibiotika oder Multiple Sklerose. Schmerzmittel sind zudem Mangelware. Sanitätshäuser, Apotheken und Arztpraxen sowie Vereine wie „Ärzte ohne Grenzen“ haben in der Vergangenheit mit überschüssigen Arzneien und Medikamenten, die drohen abzulaufen, oder Verbandsstoffen aus ihren Beständen geholfen. Unterstützung bekommt der Lübecker Verein auch von der Bundeswehr. Eine Einheit aus der Flugabwehrraketengruppe in Husum wird auf dem Weg zu einer Übung die Hilfslieferung kostenlos mit nach Kreta nehmen. „Die Unterstützung hat uns Oberstleutnant Ralf Heßmann zugesagt. Das ist natürlich eine tolle Sache und spart viel Geld. Wir mussten schon für den Transport trotz guter Konditionen bei bestimmten Speditionen bis zu 2000 Euro bezahlen“, berichtet Ludwig, der nun die Lieferung nur nach Husum bringen muss. „Für die Fahrt stellt unser Vereinsmitglied Andreas Gurth auch einen Kleintransporter zur Verfügung.“

Seit 2013 sammelt Ludwig mit seinem knapp zehnköpfigen Vereinsteam, um die Not zu lindern. Ein bis zwei Lieferungen schickt der Verein pro Jahr auf die Reise nach Griechenland. Durch persönliche Kontakte Ludwigs landet die Hilfe zunächst auf der Mittelmeerinsel Kreta. Dort wird die medizinische Versorgung der Bevölkerung hauptsächlich durch drei Sozial-Praxen aufrechterhalten. In den Praxen arbeiten 40 Mediziner ehrenamtlich und kümmern sich um kranke Menschen, die sich keine Krankenversicherung leisten können.

 

 

 

 

 

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